Nadine d’Arachart und Sarah Wedler: Wir sind ein Autoren-Duo aus dem Ruhrgebiet und leben vom Schreiben

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Nadine d’Arachart und Sarah Wedler

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Wir sind Nadine d’Arachart und Sarah Wedler und sind ein Autorinnen-Duo aus dem Ruhrgebiet. Als wir Kinder und große Wolfgang-Hohlbein-Fans waren, kamen wir auf die Idee, eine Fortsetzung zu einem seiner Romane zu schreiben. Daraus wurden 30 Seiten per Hand mit selbst illustriertem Cover, die wir ihm dann auf einer Lesung überreichten. Seitdem haben wir mit dem Schreiben nicht mehr aufgehört. Mittlerweile sind 3 Krimis/Thriller, eine Kurzgeschichtensammlung und „Watcher – Ewige Jugend“, der erste Band einer Fantasy-Trilogie, von uns erschienen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Wir wohnen zusammen und beginnen gleich morgens direkt mit dem Schreiben. Entweder plotten wir oder wir schreiben beide Kapitel, schicken sie einander per Mail und überarbeiten dann die der jeweils anderen. Oft kommen so 10 oder mehr Stunden Arbeit zustande, aber weil das Schreiben großen Spaß macht, macht uns das nichts aus. Und wir haben große Vorräte an Kaffee, Cola und Energy Drinks. 😉 Manchmal nimmt es aber schon extreme Züge an. Zum Beispiel haben wir unsere Laptops auch dabei, wenn wir mal zum Arzt müssen oder wenn wir aus irgendwelchen anderen Gründen irgendwo länger warten müssen – so kommt es, dass wir manchmal auch im Auto sitzen und schreiben oder dass wir an der Uni die Raumwechsel-Pausen zwischen den Vorlesungen nutzen. Das war schon früher auf Schulexkursionen so: Meistens haben wir uns irgendwann ein stilles Plätzchen gesucht und geschrieben, sei es im Bergbaumuseum oder auf der CeBit.

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Nachdem wir das „Buch“ für Hohlbein geschrieben hatten, fingen wir mit einer eigenen Geschichte an, die wir ebenfalls per Hand in Notizbücher und Schulhefte schrieben. Wir fingen an, diese Bücher immer bei uns zu haben, ob in der Schule oder nachmittags beim Spielen. So entstand eine Story, die wir bis heute fortführen und deren Bände mittlerweile mehr als 10 Koffer füllen. Der große Unterschied zu dem, was wir heute hauptsächlich machen, ist, dass wir diese erste Geschichte einfach zum Spaß, ohne Plot oder festes Ziel, geschrieben haben und schreiben. Wenn wir uns jetzt an einen neuen Roman setzen, gibt es ein Konzept, ein festes Gerüst und einen ungefähren Zeitplan, damit wir uns nicht verzetteln. Da wir häufig an zwei bis drei verschiedenen Manuskripten gleichzeitig arbeiten, muss das auch sein. Außerdem hält die Arbeit immer wieder Überraschungen für uns bereit, die dadurch entstehen, dass nun eben auch Dritte involviert sind. So haben wir letztes Jahr erfahren, dass unser Debüt „Die Muse des Mörders“ fürs ZDF verfilmt wird, was uns natürlich sehr freut.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Wir schreiben ja nicht „nur“ nebenbei, sondern wir leben vom Schreiben. Das funktioniert noch nicht allein durch die Romane, sondern wir verfassen auch Artikel und sind manchmal als Ghostwriter tätig. Zusammen mit dem Studium verschlingt das alles eine Menge Zeit. Man setzt sich morgens hin und wenn man das nächste Mal von der Tastatur aufblickt, ist es später Nachmittag. Es wäre darum schön, wenn der Tag 48 Stunden hätte, aber für dieses Problem konnten wir bisher noch keine Lösung finden.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Nach all den Jahren könnte sich Wolfgang Hohlbein gerne mal zu unserem Erstlingswerk äußern. 😉 Ansonsten freuen wir uns über jeden Kontakt aus der Branche. Seien es andere Autoren, Leser, Blogger, Buchhändler oder Lesungsveranstalter – es ist immer hilfreich, Kontakte zu haben und das Thema Buch auch mal aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Wo finden wir Sie im Internet?

Zum einen auf unserer (natürlich gemeinsamen) Website www.write-fever.de. Dann auf facebook.de/darachart.wedler sowie auf Twitter.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Martin Urner/ artfotos Dortmund

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