Dr. Tobias Witte: Leider wissen noch viel zu wenige Personen das Medium Comic zu schätzen

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Dr. Tobias Witte

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Mein Name ist Dr. Tobias Witte und ich betreibe den Literaturblog www.texteundbilder.com. Begonnen habe ich damit Ende 2012. Auf dem Blog bespreche ich Themen aus meinen literarischen Leidenschaften: d.h. aus klassischer und graphischer Literatur. Mir geht es um Prosa genauso wie um Comics oder so genannte Graphic Novels. Texte und Bilder, wie der Name schon sagt, sind zwei Welten, die mich faszinieren. Das Beste aus beiden Welten auszuloten, ist Ziel meiner Arbeit.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Arbeitstag klingt nach sehr viel. Der Blog ist ein Hobby, für das ich leider noch viel zu wenig Zeit aufbringe. Zumeist setze ich mich sonntagsmorgens hin und klappere die Ideen für eine Rezension ab, die mir in der vergangenen Woche gekommen sind. Das Schreiben von Rezensionen steht also im Mittelpunkt meiner Blogarbeit.

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

Früher habe ich mich stärker um das Kernthema von www.texteundbilder.com gekümmert, also um Rezensionen von sprachlichen und grafischen Adaptionen desselben literarischen Stoffes. Dieses Kernthema habe ich in der letzten Zeit vernachlässigt und stattdessen auch andere Projekte angeschoben: So habe ich mich durch Joyces “Ulysses” gekämpft und andere dazu animiert oder, gemeinsam mit www.buchguerilla.de, eine Leserunde zu “Literatur und Recht” gestartet. Nun möchte ich mich wieder stärker auf die Verbindung von Prosa und Comic konzentrieren.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Das Problem ist, dass leider noch viel zu wenige Personen das Medium Comic zu schätzen wissen. Es gibt eine Art unsichtbare Grenze zwischen dem klassischen Buch und dem Comic, und das finde ich unglaublich schade. Comics, oder neudeutsch so genannte Graphic Novels, bergen ein fantastisches Potenzial für den Künstler, Geschichten zu erzählen. Mein Anliegen ist es, dazu beizutragen, dass sich vermehrt auch Personen, die sich eher im klassischen Feuilleton zu Hause fühlen und Berührungsängste gegenüber Comics haben, für dieses Medium interessieren.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Hilfreich für mich sind alle Arten von Kontakten, die das gleiche Anliegen haben: Also Personen aller Art, die die Medien Buch und Comic stärker vernetzen wollen.

Wo finden wir Sie im Internet?

Man findet meinen Blog unter www.texteundbilder.com. Bei Twitter bin ich unter @thw85 unterwegs.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Dr. Tobias Witte

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