Martin Konrad: Ich habe mich 2012 mit einer spezialisierten Buchhandlung in Dortmund selbstständig gemacht

Die folgenden fünf Fragen werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Martin Konrad

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Ich bin Martin Konrad, gelernter Buchhändler und habe über zwölf Jahre bei einem großen Filialisten gearbeitet. Ende 2012 habe ich mich zusammen mit Sylvia Nürnberg mit einer spezialisierten Buchhandlung selbstständig gemacht. Seitdem verkaufe ich Kunst-, Design-, Fotografie- und Architektur-Bücher und habe dabei die Möglichkeit, jeden Tag neue und einfach toll gestaltete Bücher zu entdecken.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ein typischer Arbeitstag besteht aus den verschiedenen üblichen Aufgaben wie Kasse einzählen, Ware einräumen, am Abend das sich anbahnende Chaos beseitigen und Kassenabschluss. Über den Tag verteilt sind es dann die spannenden Aufgaben wie: Beratung und Kunden ein Lächeln auf das Gesicht zaubern, neue interessante Bücher bestellen, sich um den Facebook-Bookstore-Account kümmern und natürlich auch ein bisschen Büroarbeit. Auch wenn es sich nach viel Routine anhört, ist jeder Tag doch anders und bietet immer wieder neue Herausforderungen, für die es sich gelohnt hat, die Selbstständigkeit zu wagen.

Wie hat sich Ihre Arbeit in den letzten Jahren bzw. in der letzten Zeit verändert?

Es ist vieles technischer geworden, was aber auch einiges erleichtert, wie z.B. die Bedienung des Systems. Eine Wunschvorstellung wäre eine Bibliographie, die auf einem Tablet PC funktioniert. Dann könnte man direkt mit dem Kunden vor dem Regal stehen, ihn beraten und sollte man den passenden Artikel nicht vorrätig haben, den Tablet PC zur Hand nehmen, den Artikel aussuchen und bestellen. Besonders reizt mich, dass ich in meinem eigenen Geschäft viel selbständiger arbeiten und alles persönlicher gestalten kann. Diese individuellen Entfaltungsmöglichkeiten können bei der Arbeit für einen großen Filialisten leider meist nicht umgesetzt werden. Auch für den Kunden bietet sich hierdurch natürlich die Möglichkeit einer intensiveren Beratung in persönlicherer Atmosphäre. Das ist es ja auch, was die kleineren Buchhandlungen ausmacht.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Kunden, die zu kryptische Angaben zu bestimmten Titeln haben. Es ist jedes Mal wieder eine Herausforderung, die Bücher zu finden. Wenn z.B. jemand mit einem Zettel in den Laden kommt auf dem „Atem des Fauls“ steht und man herausfinden muss, dass es sich dabei eigentlich um Artemis Fowl handelt, ist es manchmal schon ganz schön schwierig.

Wo finden wir Sie im Internet?

http://www.facebook.com/bookstore.dortmund; the-bookstore.de oder noch martin@the-bookstore.de

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Martin Konrad

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