Jo Löffler: Ich bin Chefredakteur beim Panini Verlag

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden seit 2009 regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Jo Löffler - PaniniWer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Mein Name ist Jo Löffler, ich bin Chefredakteur beim Panini Verlag und u.a. zuständig für die Buchprojekte in unserem so bezeichneten Boys-Segment, d.h. hauptsächlich Romane, die auf beliebten Computerspielen oder Filmen bzw. TV-Serien basieren, wie z.B. Star Wars, Star Trek, World of Warcraft oder Assassin’s Creed. Gerade im Segment der PC-/ Konsolenspielromane hat sich Panini in den letzten Jahren als Marktführer etabliert. Wir produzieren allerdings auch Comics, Magazine, Artbooks, Cartoonbücher und die jüngst oft, viel und gerne zitierten Graphic Novels.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Neben Redaktionsleitung, Personalfragen, etwas Bürokratie, Lizenzangelegenheiten und Neuproduktentwicklung, obliegt mir natürlich die Programmplanung und die Koordinierung bzw. das Supervising unserer externen Lektoren, Autoren und Korrektoren. Dazu kommen allgemeine Redaktionstätigkeiten und diverse Meetings. Da wir aber mit einer Vielzahl internationaler Lizenzgeber zu tun haben, ist man vor täglichen Überraschungen nicht gefeit, d.h. es läuft eigentlich kein Tag wie der vorige ab. Allerdings macht das den Job gerade so spannend und abwechslungsreich.

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

In den letzten Jahren ist auch bei uns das digitale Publishing immer mehr in den Fokus gerückt. Ich persönlich betrachte diesen Bereich als weiteren wichtigen Schauplatz des Buchpublishings, der von Verlagen dringend bespielt werden sollte. Hier ist man als Redaktion gefragt und angehalten, die Zeichen der Zeit zu erkennen und entsprechend zu reagieren und sich aufzustellen. Allerdings ist mir um das klassische Buch noch längst nicht bange.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Ich hätte Verwendung für einen Wahrsager, der mal eben in seine Kugel blickt und mir sagt, wie der deutsche Buchmarkt in 5, in 10 und in 20 Jahren aussehen wird J.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Mal abgesehen von o.g. Kugelblicker, bin ich an Game-Publishern interessiert, die gerne mit uns ihr Spieluniversum durch gute Romane zum Game erweitern wollen. Davon abgesehen freue ich mich über jeden Anruf oder jede Mail, der/die den Beginn einer kreativen Herangehensweise an ein vielversprechendes Buchprojekt – egal ob Print oder digital – markiert.

Wo finden wir Sie im Internet?

www.paninicomics.de
www.mycomics.de

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Jo Löffler

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