Harald Henzler: Wir beraten Verlage, Firmen und Aus- und Weiterbildungsinstitutionen bei ihrer digitalen Strategie

Die folgenden sechs Fragen unserer Interview-Reihe werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Harald Henzler

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Ich heiße Harald Henzler, habe Literatur und Philosophie studiert und beim Carl Hanser Verlag und Haufe-Lexware als Produktmanager, Verlagsleiter und Geschäftsführer gearbeitet. Meine eigene Firma smart digits habe ich vor über einem Jahr gegründet und wir beraten Verlage, Firmen und Aus- und Weiterbildungsinstitutionen bei ihrer digitalen Strategie.

Bücher lese ich eigentlich am liebsten, obwohl sie mir auch schon als Staubfänger und Repräsentationsobjekte dienen konnten.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Mein Arbeitstag ist noch nicht auf den Typ gekommen. Die verschiedensten Dinge geben sich die Hand, werden angenommen oder auch fallen gelassen. Sie alle haben mit der Digitalisierung zu tun und die lässt sich zur Zeit noch schwer zur Routine zähmen. Dauerhaft ist einzig das kontinuierliche Machen und Entwickeln, Lauschen und Prüfen, Lesen und Verwerfen, Aufnehmen und Kritisieren all der Dinge im digitalen Universum. Sprich: Mit unseren Kunden entwickeln wir Lösungen für ihre Kunden, prüfen und entwickeln Geschäftsmodelle, schärfen das Portfolio, beraten zu technologischen Fragen und skizzieren die Szenarien.

Für unseren Blog scannen wir den Markt und das könnte man 25 h am Tag machen. Als Partner der Gruppe Nymphenburg betrachten wir die Kunden durch die limbic map und analysieren ihr Verhalten. Wir beobachten die Bewegungen im Markt ordnen sie ein, interpretieren und bewerten sie für die jeweiligen Teilnehmer. Daneben geben wir Seminare, entwickeln selber technologische Lösungen (Flipintu heißt das neue Zauberwort!), beraten unsere Kunden und trinken dann und wann auch mal Kaffee.

Wie hat sich Ihre Arbeit über die Zeit verändert?

In größeren Unternehmen arbeitet man spezialisierter und die Abstimmung und das Führen und Coachen nehmen einen großen Raum ein. Je kleiner das Team ist, desto effizienter und schneller kann man arbeiten.

Grundsätzlich aber kann ich sagen, dass ich mich in den letzten Jahren mehr mit technologischen Entwicklungen befasst habe als je zuvor. Mit ihren Auswirkungen auf die Märkte und Geschäftsmodelle, mit ihren Auswirkungen auf Gewohnheiten. Ob das so neu ist?

Auch in der Schule war die Ablösung des Rechenschiebers durch den Taschenrechner ein großes Thema und ich bin natürlich durch Texas Instruments viel dümmer geworden als alle Schüler vor mir. Im Studium war die Ablösung der Schreibmaschine durch den Computer zwar kein Untergang des Abendlandes mehr, aber einen kritischen Blick auf die Unfähigkeit, einen Text als Ganzes zu konzipieren und zu schreiben, den hatten wir schon. Und jetzt ist die Frage, wie meine Gehirnzellen mit dem dauernden Wechsel von Print zu Online, von Twitter zu Romanen, von Smartphone zu Reader zu Laptop und über das Tablet zurück ins Hirn zurechtkommen. Einfach hatten sie es also noch nie. Aber dafür dürfen sie später mal von einem erfüllten Leben berichten.

Was ist ein Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Eigentlich geht es den ganzen Tag um Fragen rund um den „digitalen“ Alltag und die entsprechenden Lösungen. Zum einen beraten wir unsere Kunden zu Fragen wie den oben geschilderten: Wie finde ich meine Kunden im Netz? Was wollen die für Produkte und ist Print wirklich tot? Welche Technologie eignet sich für meine Idee? Wie kalkuliere ich digitale Produkte und welches Geschäftsmodell eignet sich?…

Zum anderen entwickeln wir mit Flipintu gerade selber eine technologische Lösung für die Präsentation und Vermarktung von Büchern im Netz. Hier geht es um Sichtbarkeit, die Unterstützung des Lesers bei der Entscheidung für das eine oder andere Buch und den direkten Zugang zum Kunden für Verlage.

Wer sollte Sie ggf. kontaktieren – welche Art von Kontakten wäre zurzeit hilfreich für Sie?

Jede(r), die/der unsere Dienstleistung in Anspruch nehmen möchte, jede(r), mit der/dem man einen klugen Gedanken weiterdenken kann.

Wo finden wir Sie im Internet?

Sie finden uns auf www.smart-digits.com.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Bildquelle: Harald Henzler

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