Inci Bürhaniye und Selma Wels: Wir geben jungen türkischen Autoren eine deutsche Stimme

Die folgenden fünf Fragen werden regelmäßig von den unterschiedlichsten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden hier im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen. (Jedoch behalte ich mir vor, nicht alle Zusendungen zu veröffentlichen.)

Inci Bürhaniye und Selma Wels: Wir geben jungen türkischen Autoren eine deutsche Stimme

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Wir sind Inci Bürhaniye und Selma Wels, sich meist liebende Schwestern, in Deutschland geboren und aufgewachsen, anständige Kinder echter türkischer Eltern. Wir haben binooki 2011 in Berlin gegründet, um türkische Gegenwartsliteratur auf Deutsch zu verlegen und damit die Kulturen unserer beiden Heimaten zu verbinden. Und das jenseits von allen breitgetretenen Stereotypen. Wir geben jungen türkischen Autoren eine deutsche Stimme, verlegen Belletristik und deutsche Erstübersetzungen türkischer Klassiker. Das hat bisher gefehlt. Also machen wir es einfach selbst. Wir möchten künftig um die zehn Titel pro Jahr veröffentlichen – auf Papier gedruckt und auch als E-Book.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

In unserem Büro in Berlin-Kreuzberg startet der Tag spätestens um 9:30 Uhr und hört in der Regel irgendwann nach 19 Uhr – zumindest im Büro – auf. Dabei verbringen wir überwiegend digital eine gute Zeit mit unseren Autoren, Übersetzern, Lektoren und noch vielen mehr, die weitflächig über Europa verteilt sind. Persönlich treffen wir die Berliner. Zu ihnen gehören unsere Grafikerin, unser Webdesigner und die Programmierer.

Den häufigsten telefonischen Kontakt hatten wir in den letzten Wochen allerdings mit Frau Marx von der Leipziger Buchmesse (zuständig für Halle 5), die uns Neulinge mit einer unnachahmlichen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft unsere selbst noch so seltsamsten Fragen immer auf herzlich sympathische Weise beantwortet und ohne die wir wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen wären.

Und nach dem offiziellen Ende eines Arbeitstages beantworten wir manchmal um 22:58 Uhr auch 5 Fragen.

Wie hat sich Ihre Arbeit in den letzten Jahren bzw. in der letzten Zeit verändert?

Grundlegend. Wir machen etwas vollkommen Neues und Anderes. Trotz oder gerade wegen fehlender Erfahrung macht es unheimlich Spaß Entscheidungen auch mal nach Bauchgefühl zu treffen. Sehr schön ist im Übrigen auch: Wir sind jetzt öfter in Istanbul.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Also typisch ist, dass wir gerade ganz viele neue Dinge lernen und in unserer Unerfahrenheit einiges sicherlich auch anders machen als andere.

Ob das ein Problem ist? Nein, ist es nicht. Zumindest nicht ein uns bekanntes Problem. Und genau dadurch gehen wir unseren Weg so wie wir ihn gehen möchten.

Wo finden wir Sie im Internet?

www.binooki.com | facebook.com/binooki | twitter@binooki

Bildquelle: Selma Wels

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