Chrissi Schröder: Ich will unbedingt weg von dem Konzept des glitzernden Kuschelvampirs

Chrissi Schröder
Chrissi Schröder

Wer sind Sie und was machen Sie mit Büchern?

Ich heiße Chrissi Schröder bin Autorin und wohne mit Zwillingen, Mann, drei Katzen und einem alten Hund in Österreich. 2008 sind wir von Deutschland dorthin ausgewandert. Ich schreibe schon länger, aber immer nur für den “Hausgebrauch” oder kleine Kolumnen für eine Vereinszeitung. Fast zeitgleich mit unserem Umzug begann ich, eine Geschichte über Vampire auf Papier zu bannen. Sie nahm rasch an Umfang zu und so wurde daraus eine lange Story.

Da ich aus früheren Erfahrungen wusste, dass bei großen Verlagshäusern eingeschickte Manuskripte oft untergehen und manchmal ungelesen zurückgeschickt werden, unternahm ich gar nicht erst den Versuch, mein “Geschreibsel” anzubieten. Durch Zufall stieß ich auf den Engelsdorfer Verlag, ich bot ihnen mein Manuskript an und sie nahmen es in ihr Programm auf. Ich habe bisher dort die Bücher “Unsterbliche Gefährten – das böse Blut” und “Fatalis – die Schicksalbestimmer” veröffentlicht. Das erste handelt von Vampiren, und ist dem Genre Urban/Dark Fantasy zuzuordnen. Bei dem Zweiten geht es um Monster, die für das Schicksal verantwortlich sind, ebenfalls Urban Fantasy. Ein zweiter Teil der Unsterblichen Gefährten ist bereits fertiggestellt und wird gerade “testgelesen”. Nach langen Überlegungen war ich bereit auch noch einen dritten Teil zu schreiben, den ich zurzeit entwerfe.

Ich schreibe nur im Genre Fantasy, wobei mein Schwerpunkt den Vampiren gilt. Allerdings habe ich schon darüber nachgedacht, eine Art Horror-Thriller zu schreiben, aber das ist noch Zukunftsmusik.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ich arbeite noch in einem anderen Beruf, der mich täglich sechs Stunden in Anspruch nimmt, so bleibt für das Schreiben nicht so viel Zeit. Aber ich setze mich an jeder freien Minute vor meinen PC. Meine “richtige Arbeit” fordert mich geistig nicht so sehr, daher denke ich mir unentwegt neue Geschichten aus oder grübele über die bestehenden nach. Wenn ich mich aber mal in eine Geschichte “verbeiße”, dann kommt es oft vor, dass ich ein gesamtes Wochenende vor dem PC verbringe, meine Familie sieht dann nur noch meinen Hinterkopf.

Wie hat sich Ihre Arbeit in den letzten Jahren bzw. in der letzten Zeit verändert?

Ich war noch nie ein Fan von “Happy Ends” und so gibt es in meinen Geschichten auch keinen guten Ausgang. Ich habe überhaupt mit dem Schreiben über Vampire angefangen, weil die bereits veröffentlichten Bücher zu diesem Thema mir alle zu “zahm” waren. Meine Vampire sind rücksichtslos, blutrünstig und teilweise richtig böse. Ich will unbedingt weg von dem Konzept des glitzernden Kuschelvampirs. Ich versuche also nicht die Masse und ihren Schrei nach ewiger Romantik zu befriedigen. Das Feedback zu meinen Büchern war bislang durchweg positiv und so bleibe ich meiner Linie treu, es wird in Zukunft eher noch blutiger werden.

Was ist ein typisches Problem bei Ihrer Arbeit, für das Sie eine Lösung suchen?

Mein größtes Problem ist die Zeit. Schon seit Jahren suche ich verzweifel die zuständige Behörde, um einen Antrag auf Verlängerung der Tagesstunden auf 36 zu stellen. Leider finde ich nie die richtigen Formulare, geschweige denn die Behörde selbst. 😉

Außer der Zeit fehlt es mir natürlich an einem “Namen”, niemand kennt mich und meine Bücher, außerdem lechze ich nach Kritik, denn viele kaufen z. B. bei Amazon meine Bücher nicht, weil kaum Rezensionen darüber zu lesen sind.

Während des Schreibens fehlt es mir selten an Ideen oder Einfällen, es ist eher so, dass ich viel zu viele Gedanken im Kopf habe. Die zu sortieren und umzusetzen bedeutet viel Arbeit.

Ich würde meine Bücher gerne in einem großen Verlagshaus veröffentlichen, um eine größere Leserschaft zu erreichen. Ich bin mir sicher, dass viele Leser der Vampir-Fantasy ebenso nach neuen, frischen Werken suchen, ohne “Geglitzer und Geschmachte”, aber es fehlt mir leider an Kontakten und Insiderwissen.

Wo finden wir Sie im Internet?

Meine Homepage: www.chrissi-schroeder.com

Meine Bücher bekommt man bei amazon, weltbild, thalia, libri und bei vielen anderen Plattformen. Natürlich auch in jedem Buchladen, wenn sie nicht vorrätig sind, können sie bis zum nächsten Tag bestellt werden.

Zu finden bin ich auch bei facebook und twitter.

Bildquelle: Chrissi Schröder
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Diese fünf Fragen werden regelmäßig von interessanten Köpfen der Buchbranche beantwortet und die Interviews werden im Blog veröffentlicht. Dadurch entstehen Beiträge, die zum einen Aufmerksamkeit auf jene lenken, die “was mit Büchern machen”, und die zum anderen die Veränderungen und Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen der Branche sichtbar werden lassen. Wenn Sie ebenfalls teilnehmen möchten, senden Sie Ihre Antworten und ein Bild von Ihnen bitte an Leander Wattig. Als Inspirationsquelle könnten Ihnen die bisherigen Interviews dienen.

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